So sind u.a. Veranstaltungen in den drei Städten Freiburg, Stuttgart und Tübingen geplant, in denen entsprechend der damaligen Zoneneinteilung Landesverbände der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes gegründet wurden.
Ein Höhepunkt der Konferenz war die Verleihung des Alfred-Hausser-Preises an den Verein „Geraubte Kinder – vergessene Opfer“, der das Schicksal von Kindern erforscht und dokumentiert, die von den Nazis in den besetzten Ländern geraubt und in Deutschland Zwangs“germanisiert“ wurden. Mit dem 80-jährigen Hermann Lüdeking nahm eines der betroffenen Opfer dieses bis heute kaum wahrgenommenen und entschädigungslos gebliebenen Unrechts an der Preisverleihung teil. Der nach dem Widerstandskämpfer und späteren Ehrenvorsitzenden benannte Preis wird alle zwei Jahre für Beiträge zur Erforschung und Vermittlung der Geschichte der Opfer und des Widerstandes gegen den Faschismus ausgeschrieben und verliehen.
In einer einstimmig beschlossenen, an Bundesregierung und Bundestag gerichteten Resolution forderten die Delegierten, für eine angemessene Entschädigungsregelung zu sorgen.
Mit der aktuellen Herausforderung durch die Wahlerfolge der AfD befasste sich das Gastreferat des Hamburger Sozialwissenschaftlers Richard Detje, das die Delegierten aufmerksam verfolgten. Die dem Referat folgende spannende Diskussion schlug sich in einem ebenfalls einstimmig beschlossenen Antrag „Rassismus und menschenverachtenden Populismus zurückweisen“ nieder.
Dass die VVN-BdA auch für das 70. Jahr ihrer bis heute so notwendigen antifaschistischen Arbeit gut vorbereitet ist, zeigte das Ergebnis der turnusmäßig erfolgten Wahlen: Mit Ilse Kestin, Janka Kluge, Lilo Rademacher und Silvia Schulze stehen künftig gleich vier Frauen als gleichberechtigte Landessprecherinnen an der Spitze des baden-württembergischen Landesverbands dieser antifaschistischen Vereinigung.
Quelle: Pressemitteilung VVN-BdA, 7. November 2016