Mit anschließender Diskussion
Es gibt in den größten Teilen der kulturellen und wissenschaftlichen Intelligenz eine spontane Haltung gegen die rechten Formierungstendenzen. Ein wirksames Gegengewicht stellt sie jedoch kaum noch dar. Auch wenn ein antifaschistischer und antirassistischer Konsens existiert, ist er doch nur selten mit alternativen Positionen verbunden. Diese Situation ist Ausdruck einer geistigen Klimaveränderung, die sich in einer Verdrängung kritischer Haltungen durch intellektuellen Relativismus und angepaßte Orientierungen ausdrückt. Die Verallgemeinerung postmoderner Überzeugungen hat zu einem neuen Konformismus beigetragen und zur intellektuellen Wehrlosigkeit auch gegenüber dem politischen Irrationalismus geführt.
Mittwoch, 26. Juni 2019
19.30 Uhr
Ev. Gemeindehaus Lamm, Kleiner Saal
Am Markt 7, Tübingen
Werner Seppmann, geboren 1950, ist Sozialwissenschaftler und Philosoph. Zuletzt erschienen von ihm Marxismus und Philosophie: Über Leo Kofler und Hans Heinz Holz (2012), Neoliberalismus, Prekarisierung und zivilisatorischer Verfall. Die dunklen Schatten von Hartz IV (2015), Herrschaftsmaschine oder Emanzipationsautomat? Über Gesellschaft und Computer (2016), Kritik des Computers. Der Kapitalismus und die Digitalisierung des Sozialen (2017), Es geht ein Gespenst um in Europa. Rechte Mobilisierung zwischen Populismus und Neofaschismus. Linke Alternativen (2018).
Eine Veranstaltung von:
Offenes Treffen gegen Faschismus und Rassismus, Tübingen und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Kreisvereinigung Tübingen-Mössingen